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Stoff bedrucken lassen - Textildrucktechniken

14.10.2021 12:36

Verschiedene Materialien erfordern unterschiedliche Druckverfahren. Mit Sicherheit ist Dir schon klar, dass große Mengen Stoff nicht einfach im haushaltsüblichen Tintenstrahldrucker bedruckt werden. Doch kennst Du Dich schon mit den verschiedensten Textildruckverfahren aus?

Hier lernst Du, welche Möglichkeiten es gibt, Stoffe zu bedrucken. Zudem werden Dir die Vor- und Nachteile jedes Druckverfahrens aufgezeigt. Wenn Du also selbst Stoffe oder fertig genähte Textilien bedrucken (lassen) willst, wird Dir diese Einordnung sicher helfen!

Stoff bedrucken – Drucktechniken in der Übersicht

Diese Grafik zeigt Dir übersichtlich und auf einen Blick die bekanntesten Druckverfahren für Stoffe:

Nun kannst Du etwas über die verschiedenen Verfahren erfahren, lernst ihre Schwächen und Stärken kennen und wirst zum Stoffdruck Experte.

 

Analoge Druckverfahren

Analoger versus digitaler Druck: Das sind die zwei Techniken, die grundsätzlich unterschieden werden. Wie die Namen schon verraten, wird analoger Druck hautpsächlich händisch erstellt, während für Digitaldrucke Maschinen eingesetzt werden. Darum ist der Digitaldruck auch deutlich beliebter, vor allem für große Mengen Stoff und analoge Drucke eher für kleine Menge oder DIYs zuhause geeignet. 

Siebdruck

Die älteste, analoge Form des Textildrucks ist der Siebdruck. Dabei wird ein Rahmen gebaut und um den Stoff gespannt, in dem sich ein netzartiges Gewebe befindet. Anschließend wird Textilfarbe in den Rahmen gegeben und mit einer Walze durch das Nylonnetz gewalzt.

Dieses Netz ist nachher für das Muster auf dem Stoff verantwortlich und muss dementsprechend aufwendig vorbereitet werden. Der gesamte Prozess kann entweder händisch oder maschinell durchgeführt werden, beim Färben von Stoffballen wird heutzutage jedoch immer ein Rotationssieb eingesetzt.

Da immer nur eine Farbe pro Färbegang aufgetragen werden kann, eignet sich das Siebdruckverfahren eher für einfarbige Designs. Auch fließende Farbübergänge sind nicht möglich, ebenso wie ein Probedruck (aufgrund der aufwendigen Vorbereitung).

Die Kosten für Stoffdruck im Siebdruckverfahren variieren stark. Je mehr Farben ein Muster aufweist, desto teurer wird der Druck. Bei einfarbigen Mustern und großen Mengen ist dieses analoge Druckverfahren jedoch sehr günstig und rentabel.

Siebdruckverfahren:

  • Flacher Siebdruck: Wird bei Kleidung und Accessoires wie Taschen angewendet)
  • Rotationssiebdruck: Zum Bedrucken ganzer Stoffballen

Rotationsdruck

Der analoge Rotatationsdruck eignet sich für Stoffe, Magazine und sonstige für den Endlosdruck optimierte Materialien. Grundlage für dieses Druckverfahren ist eine Rotationsdruckmaschine, in der bis zu 12 Farbnäpfe enthalten sind. Unter diesen sogenannten Klischés läuft der Stoff (am Stück) durch und wird bedruckt. Dabei wird Farbe für Farbe auf den Stoff aufgetragen. Die Vorbereitung (Farbklischés vorbereiten, Farben anmischen) erzeugt hohe Klischékosten, weshalb sich dieses Druckverfahren nur bei hohen Abnahmemengen lohnt.

Vorteile Nachteile
+ bei großen Mengen besonders günstig

- hohe Mindestabnahme 

+ schnelles Druckverfahren

- hohe Klischékosten

- begrenzte Farbmöglichkeiten (max. 14 Farben pro Stoff)

 

Digitale Druckverfahren

Aufgrund der immer weiter voranschreitenden Entwicklung der Technik kommen immer mehr Digitaldruckverfahren hinzu oder werden weiterentwickelt. Hier lernst Du die verschiedenen Verfahren kennen und kannst die Unterschiede erkennen.

Der Digitaldruck funktioniert grundsätzlich ähnlich wie Dein Tintenstrahldrucker zuhause. Es können große Mengen bedruckt werden und Probedrucke sind meist möglich, da die nötige Vorbereitung sehr gering ist.

Für digitale Drucke werden die üblichen vier Grundfarben genutzt, die auch Dein Drucker Zuhause braucht (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz).

Wie Du es auch von üblichen Druckern kennst, können auch Textildrucker am besten auf einem weißen oder hellen Untergrund drucken. Ein großer Vorteil des Digitaldrucks ist jedoch die gute Preiskalkulation, da keine Unterschiede aufgrund von Farben oder Mustern gemacht werden und schon zu Beginn klar vorhergesagt werden kann, mit wie welchen Kosten zu rechnen ist.

DTG vs. R2R

Was kompliziert klingt, ist zum Glück recht einfach zu verstehen. Während DTG „direct to garment“ bedeutet, meint R2R roll-to-roll. Diese Bezeichnungen meinen zwei verschiedene Druckarten des Digitalsdrucks. Während beim DTG-Verfahren direkt auf das fertig genähte Kleidungsstück oder Accessoire gedruckt wird, wird beim R2R Verfahren die Stoffrolle (vor der Verarbeitung) bedruckt.

Ein Beispiel für DTG-Drucke ist beispielsweise das Plotten (Flex- und Flockdruck), während die anderen Digitaldrucke R2R-Verfahren beschreiben.

Vorteile Nachteile
R2R-Verfahren

+ unendliche Möglichkeiten

+ keine Begrenzung der Druckfläche

+ nahtloser Druck für laufende Meter

- keine Personalisierung möglich

- Meist hohe Mindestabnahme

DTG-Verfahren

+ Personalisierung möglich

+ Günstig auch bei kleinen Auflagen

+ Keine große Vorbereitung nötig

- begrenzte Druckfläche

- fortlaufendes Muster nicht möglich

Die nachfolgenden Druckverfahren unterscheiden sich vor allem anhand der verwendeten Farben.

Pigmentdruck

In diesem Druckverfahren wird der Stoff oberflächlich bedruckt und muss daher vorbereitet werden. Das sogenannte appretieren dient dazu, dass die Farbpigmente besser am Stoff haften und die Farbkraft länger erhalten belibt. Dabei wird der Stuff mit einer Substanz behandelt. Im Anschluss an den Druck wird dieser in Öfen eingebrannt, sodass er besonders lange hält.

Vorteile Nachteile

+ Keine Verwendung von Chemie, wenig Wasserverbrauch -> umweltfreundlich

- Aufwendige Stoffvor- und Nachbereitung

+ Perfekt für Pastelltöne oder Designs in Aquarelloptik

- Weißer Druck auf schwarz ist nicht möglich

+ Kurze Lieferzeiten

- Knallige Farben können nicht gedruckt werden

+ Auch kleine Bestellmengen möglich

- nur bei 30°C waschbar

- Farben waschen sich schnell aus (somit eher für Wegwerfartikel geeignet)

- harter Griff, da Farben nur oberflächlich aufgedruckt sind (vor allem bei vielen Farben)

Sublimationsdruck / Thermosublimation

Dieses Druckverfahren eignet sich besonders für das Bedrucken von Synthetikfasern wie Polyester. Die Farbstoffe werden in den Stoff gebrannt und sublimieren dabei, d.h. sie werden gasförmig und verschmelzen mit dem Stoff. Meist wird zuerst ein Papier bedruckt, welches im Anschluss mit dem Stoff durch eine Thermopresse geführt wird, sodass sich die Farbe vom Papier auf den Stoff überträgt. Dies nennt man indirekten Sublimationdruck.

Vorteile Nachteile
+ robustes Ergebnis

- Nicht für Stoffe mit Polyesteranteil unter circa 70% geeignet (Baumwolle, Viskose etc.)

+ geringe Produktionskosten

- weiße Farben können nicht verwendet werden

+ Farben sind wasser- und UV-beständig

- geringe Deckkraft der Farben (Textilfarbe beeinflusst somit das Design)

+ Kein Wasserverbrauch -> umweltfreundlich

- hoher Materialaufwand (vor allem durch das Papier bei indirekter Sublimation) -> umweltschädlich

+ kein Einsatz von Chemie oder Schadstoffen 

Reaktivdruck

Hierfür werden reaktive Farbstoffe genutzt, die mit dem Stoff eindringen und mit ihm reagieren. Anders als beim Pigmentdruck befinden sich die Farbstoffe somit nicht nur auf der Oberfläche des Stoffes. Diese Druckart ist besonders robust und aufgrund ihrer Komplexität vor allem für große Bestellmengen geeignet.

Vorteile Nachteile
+ sehr robust (auch gegen Reibung)

- umweltbelastend aufgrund teils aggressiver Bestandteile in Farbe, jedoch sind auch GOTS zertifitzierte Tinten erhältlich (Hersteller / Druckerei abhängig)

+ Farbintensität lange gegeben (kein Auswaschen)

- lange Wartezeiten aufgrund des komplizierten Verfahrens

+ kann problemlos gewaschen werden (bis zu 60°C, falls aus 100% Baumwolle)

- teure Produktion

+ gute Farbsättigung 

+ Stoffe bleiben sehr weich, da Farbe tief in das Material eindringt

Säuredruck

Für das Druckverfahren werden Säurefarben verwendet. Diese aggressiven Farben sind vor allem zum Färben von schweren Stoffen wie Seide oder Wolle nötig. Die Farbe haftet besonders gut.

Flex- und Flockdruck

Diese Druckart, die Du vielleicht vom Plotten kennst, ist ein Transferdruckverfahren. Mithilfe eines Trägerpapiers wird ein Motiv, welches aus Folien ausgeschnitten wurde, auf den Stoff übertragen. Dies geschieht mithilfe einer Hitzepresse oder Transferpresse, wobei die Hitze den Kleber löst. Das Motiv haftet zuverlässig auf dem Stoff.

Vorteile Nachteile

+ Personalisierung möglich

- Farben durch Folien vorgegeben -> PANTONE Palette nicht möglich
+ Kann auch im Privaten genutzt werden

- Farbübergänge nicht möglich

+ Flexibilität durch große Farbvielfalt und verschiedene Folien (Flex: glatt, Flock: samtig, Glitzerfolie, gemustert uvm.)

- Pro Druckvorgang nur eine Farbe möglich

+ Mehrere Drucke übereinander sind kein Problem

- filigrane Muster sind weniger robust und können nach vielen Wäschen porrös werden und teilweise abblättern

+ große Materialvielfalt (Stoffe, Kleidung, Accessoires wie Taschen, Papier, Keramik uvm.)

+ knallige Farben auch auf dunklen Textilien möglich

+ Material passt sich an die Struktur des Textils an 

- weniger geeignet für stark strukturierte Textilien wie Plüsch oder Waffelpiqué
 

Stoffe selber bedrucken – Stofftasche, T-Shirt und Co.

Wenn Du zuhause Textilien bedrucken möchtest, kommen drei verschiedene Verfahren in Frage.

Einerseits kannst Du Accessoires, Taschen und Co. mithilfe eines Schneideplotters verschönern. Durch die Wahl der verschiedenfarbigen Folien bist Du flexibel, kannst ein personalisiertes Design erstellen und mit wenigen Handgriffen Deine Textilien pimpen. Im StoffMetropole Inspriationsbereich findest Du tolle Anleitungen und Tutorials zum Plotten sowie einige Plotfreebies!

Andererseits ist der Siebdruck bestens für die Anwendung zuhause geeignet. Einen Rahmen kannst Du Dir aus alten Holzleisten bauen oder einen alten Bilderrahmen nutzen. Das Nylonnetz kannst Du mithilfe einer alten Strumpfhose mimen. Wenn Du Dir aus Pappe oder dickem Papier nun Motive ausschneidest und sie auf der Strumpfhose anordnest und festklebst, kannst Du die Farbe durch Deine Konstruktion walzen und erhältst einen schön gemusterten Stoff.

Du möchtest zuhause ein kleines Stück Stoff bedrucken? So verrückt es klingen mag: Ja, das geht mit einem gewöhnlichen Laserstrahldrucker. Du solltest das Stück Stoff an einem dicken Papier o.ä. befestigen, das passende Druckmedium in Deiner Druckersoftware auswählen (z.B. Karton) und den passenden Stoff wählen (Baumwolle). Je nach Stoff kann sich das Design verschieden schnell rauswaschen, daher ist diese DIY Druckart nur für Accessoires oder Muster geeignet.

 

Stoffdruck bei der StoffMetropole

Jetzt wo Du die gängigsten Druckverfahren kennst interessiert Dich sicher, wie die StoffMetropole ihre Eigenproduktionen druckt.

Dazu musst Du zuerst wissen, dass die StoffMetropole EP’s nicht von uns selbst, sondern von einem externen Dienstleister gedruckt werden. Das ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Qualität der Drucke, die im Hertener Lager in Eigenregie umgesetzt werden könnten (Pigmentdruckverfahren), nicht zufriedenstellend wären. Und da Du als Kunde eine tolle Farbintensität erhalten sollst, die lange erhalten bleibt, wird im Reaktivdruck gedruckt. 

Dieser Druck bietet, wie Du schon gelernt hast, einige Vorteile, weshalb er zu den beliebstesten Digitaldruckverfahren gehört. 

Besonders toll ist die Langlebigkeit der Stoffe. Die Farben werden tief in das Material gebrannt und sind dementsprechend kräftig, leuchtend und widerstandsfähig. Sie halten der Waschmaschine problemlos Stand und verblassen nicht. Auch spürst Du die Farbe an der Stoffoberfläche nicht, sodass sich der Stoff seine weiche Haptik behält und sich gut anfühlt. 

Kritik am Reaktivverfahren wird oft aus Umweltsicht geäußert. Hier gilt, wie so oft: Nicht das Verfahren an sich, sondern dessen Anwendung entscheidet darüber, wie umweltschädlich der Stoffdruck ist. Das heißt im Klartext: Wenn Druckerein billige Chemiefarben nutzen und diese illegal entsorgen, ist die Umweltbelastung hoch. Dass das den Werten der StoffMetropole widerstrebt, ist selbstverständlich!

So arbeitet die StoffMetropole ausschließlich mit Öko-Tex zertifizieren Druckerein zusammen. Diese entsorgen ihre Farben sachgemäß und behandeln die Stoffe so, dass keinerlei Chemie und Schadstoffe in ihnen zurückbleiben. Diese umweltfreundliche Produktion wird mehrmals im Jahr von einer Zertifizierungsstelle überprüft und bestätigt. Diese Qualität kannst Du auch den Stoffen entnehmen: Alle Eigenproduktionen der StoffMetropole sind Öko-Tex zertifiziert! So kommt nur das beste an Deine und die Haut Deiner Liebsten! 

Die Eigenrpoduktion Anker Streifen, die in blau und rosa erhältlich ist, wurde sogar mit Bio-Farben gedruckt. So sind die Stoffe GOTS zertifiziert und besonders umweltfreundlich!

Einen Nachteil bringt dieses Druckverfahren leider mit sich. Die Lieferzeiten sind aufgrund der Komplexität des Verfahrens oft lang. Zudem sind die Lieferungen aufgrund der Pandemie oft verzögert und schwer planbar. Daher erhältst Du die Eigenproduktionen oft im Vorverkauf und musst Dich etwas gedulden, bis Du sie vernähen kannst. Dennoch liegt der Fokus der StoffMetropole aus höchster Qualität, weshalb das Reaktivverfahren die beste Lösung ist. So hast Du lange etwas von Deinen Stoffen, die ihre Farbintensität auch nach etlichen Wäschen behalten, sich weich anfühlen und Öko-Tex zertifiziert sind! 

 

Zusammenfassung – Textildruck FAQ

Alle Fragen kurz und knapp beantwortet findest Du in dieser praktischen Textildruck Übersicht.

Welche Farbe eignet sich zum Stoff bedrucken?

Wenn Du in Eigenregie Stoffe bedruckst, solltest Du Textilfarbe verwenden. Für Textildrucke in Druckereien werden entweder Pigment-, Säure- oder Sublimationsfarben verwendet.

Wie wird Stoff bedruckt?

Es gibt verschiedene Stoffdruckverfahren, wie beispielsweise Sieb- oder Digitaldruck. Letzteres unterscheidet sich anhand der verwendeten Farben in Pigmentdruck, Säuredruck, Reaktivdruck und Sublimationsdruck. Eine analoge Druckart ist neben dem Siebdruck auf der Flex-/Flockdruck, der mithilfe eines Plotters durchgeführt wird.

Stoffe bedrucken mit dem Tintenstrahldrucker – Geht das?

Ja, das geht. Stelle Deinen Drucker auf ein dickes Druckmedium ein, klebe Dein Stück Stoff an einem dicken Papier fest und lasse es bedrucken. Da die Farben leicht auswaschbar sind, solltest Du diese Art des Stoffdrucks nur für Accessoires oder Stoffmuster nutzen, die nicht gewaschen werden.  

Stoffe mit Bügelfolie bedrucken – Plotten

Eine analoge Druckart ist der Flexdruck. Dabei wird ein Motiv aus Folie geschnitten, welches mithilfe von Hitze auf den Stoff gepresst wird. Die Folien sind in verschiedenen Farben und Ausführungen (Flex: glatt, Flock: samtig) erhältlich.

 

Wir hoffen Dir hat dieser informative Artikel gefallen und Du konntest davon profitieren.

Stöbere doch gern in den StoffMetropole Eigenproduktionen und überzeuge Dich selbst von der hervorragenden Qualität der Stoffe und des Druckverfahrens!

Eigenproduktionen entdecken!  


 

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